In der Chaosmagie gestaltet sich der Umgang mit Genien besonders interessant, da es keinen vorgesetzen Phanteon gibt und man diesen selbst zusammenfügen kann. Meistens wird dieser jedoch wild anhand der Lieblingsgötter zusammengewürfelt, was zwar nicht verboten wäre, jedoch wenig systematisch. Es gibt jedoch bestimmte Perspektiven und Methoden um hier etwas Ordnung ins Chaos zu bringen.
Hier gibt es Auffälligkeiten zwischen den Phantea und grundliegende Eigenschaften, anhand derer sich verschiedene Genien verknüpfen lassen.
Nehmen wir das Beispiel Totengott, so könnte man das Veve, also das Siegel des Vodou, von Papa Leg, der mit Kreuzen, Friedhöfen, Scheidewegen, aber auch als Grenzwächter zwischen den Welten assoziiert wird, wieder mit Azrael aus der chrsitlichen Mythologie gleichsetzen. Dieser wiederum ist uns allgemein als Sensenmann bekannt. Ursprünglich handelt es sich jedoch um einen Engel, was man auch an der schreibweie Azra-EL erkennen kann, wobei El für Elohim steht und wieder Gott bedeutet. EIne Endsilbe die sich bei sämtlichen Erzengeln finden lässt.
Ein anderes Beispiel wäre Isthir, die sich wiederum mit Isis und Astarte als Mondgöttin in Verbindung bringen lässt und in Folge auch mit Yemaya als Mutter der Gewässer, welche sich wiederum mit Lasiren gleichsetzen lassen würde, da diese wiederum als Mond und Meeresgöttin funktionieren.
Wenn man dies nun weiterspinnt, kann man Isthar als die Hohepriesterin des Rider Waid Tarot interpretieren, wenn man die Formensprache der FIgur, Beispielsweise mit der Mondsichel betrachtet. Und verfolgt man dieses Bild weiter, lassen sich wiederum andere Details mit berühmten Marien Darstellungen als Regina Caelie (Königin des Himmels) verknüpfen, da diese oftmals die exakt genutze Pose einnimmt, bei der sie mit einem Fuß auf dem Mond stehend, wie besagte Hohepriesterin dargestellt werden.
Man könnte sogar noch weiter gehen, da die stilisierte Mondsicher bei Isis oftmal als STierhörner ausgelegt werden, was wiederum an die uns bekannte Vorstellung des Gehörnten, also des Teufels oder nennen wir ihn Luzifer erinnert. Das mag soweit abwegig erscheinen, ist aber gar nicht so weit hergeholt, da man Luzifer, als "Stier" als Kriegsgott wie Ares wahrnehmen könnte, was natürlich zunächst recht verschieden von der Anfänglichen Mondgöttin scheint, wenn wir jedoch als Mittelstück Ishtar einsetzen, ist diese wiederum Liebes UND Kriegsgöttin, und auch Lufzifer wird wieder als Sohn der Morgenröte, bzw der Venus beschrieben, die noch leichter mit Ishtar zu verbinden ist.
Mit etwas Resersche kann man hier also ziemlich breitflächig verknüpfen. Es geht jedoch nicht darum sämtliche Genien ohne Kompromiss gleichzusetzen. Vielmehr teilen sie sich Aspekte, die je nach Genie in verschiedenen Verhältnissen aufzufinden sind. Man sollte sie also weniger als feste Wesen, sondern als personifizierte Aspekte begreifen, die durchaus auch ineinander übergreifen.
Man könnte die Genien mit einem Lichtkegel vergleichen um dies zu verdeutlichen, alle zusammen vereint, sind ein weißer Lichtkegel, dass was wir wiederum als Gott bezeichnen, wenn wir diesen nun in seine Spektren spalten, erhalten wir einzelne Aspekte, welche sich wiederum mit Erzengeln oder den verschiedenen Götter der Phantea gleichsetzen lassen.
Wenn man zum Beispiel Venus als Liebesgöttin mit dem gelben Lichtspektrum gleichsetzen würde, und Ares als Kriegsgott mit dem roten Lichtspektrum, so sind dies an sich getrennte Wesen in verschiedener FUnktion. Überlagert man diese beiden jedoch, erhält man wiederum einen orangen Lichtkegel als Kriegs und Liebesgöttin, der sich wiederum mit Ishtar gleichsetzen lassen würde. Mit dieser Logik sollte es nun relativ leicht sein, ein flexibles Phanteon nach den eigenen Vorstellungen zusammen zu setzen ohne sich in Unlogik zu verstricken. Der besondere Vorteil hier ist, dass dieser dynamisch und anpassungsfähig bleibt.
Man könnte diese Logik nun nach den eigenen Bedürfnisen weiterausbauen um magisch damit zu arbeiten. Zum Beispiel lassen sich den Erzengeln verschiedene Götter zuordnen, was den Vorteil bietet, das die Erzengel in vielen magischen Systemen berücksichtigt werden und man somit weitere Götter in solch ein System integrieren kann, ohne die bisherige Logik zu brechen. Das ist zwar durchaus etwas anspruchsvoll, aber jemand dessen Interesse so weit geht, wird nun sowieso keine Anleitung von mir brauchen und ich spare mir diese. *g
Ein kurzes Beispiel zur Verdeutlichung möchte ich dennoch geben. Wenn ich nun zum Beispiel mit einem bestimtmen Phanteon arbeite, wie dem des Vodou aber gleichzeitig die Sephirot der Quaballah verwenden möchte, so scheint dies auf dem ersten Blick unvereinbar. DIe einzelnen Sephira lassen sich jedoch Erzengeln zuordnen und diese kann ich wiederum mit etwas Aufwand mit den Loas des Vodou verbinden und voila, schon wäre das System wieder stimmig. Darum ist Chaosmagie toll. xD
Um ein anders kurzes Beispiel zu nennen, könnte ich das selbe mit den Chakren tun, die 7 Chakren, lassen sich wiederum mit den Taras verbinden und diese wiederum mit den Erzengeln. So wird es relativ leicht die einzelnen Systeme logisch zu verknüpfen ohne sie zu vergewaltigen.
Manche Leute werden nun bestimmt aufschreien wie kompliziert das alles klingt, ich möchte jedoch niemanden dazu nötigen. Natürlich funktioniert das auch anders, mir jedoch, ist eine gewisse integre Logik sehr wichtig und ich möchte hier nicht mehr als Ideen und Anstöße liefern, die man für sich verwenden könnte.
Ich hoffe manche fanden das nützlich.