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 Herkunft des Tarot

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Luzifuge
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Luzifuge


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Herkunft des Tarot Empty
BeitragThema: Herkunft des Tarot   Herkunft des Tarot Empty30/1/2010, 6:04 pm

Ich möchte euch zeigen was meine "Forschungen" über die Herkunft der Tarot-Karten hervorbrachten...für einige sicher nix neues...aber vielleicht dennoch interessant...

Über die Herkunft des Tarot ist schon so vieles geschrieben und noch mehr spekuliert worden.
Sein Ursprung wurde u.a. im alten Ägypten, in Babylon, in Arabien, in Palästina, im alten Indien, bei den Kelten oder bei den Zigeunern vermutet.
Ganz Verwegene sehen auch eine Verbindung nach Atlantis, dem versunkenen Kontinent.

Man fand Spuren, die vermuten lassen, dass Spielkarten im 14. Jahrhundert aus der islamischen Welt nach Europa kamen.
Ein Nachweis darüber stammt aus dem Jahre 1377 aus Florenz.
Da es sich dabei um ein Dokument handelt, in welchem den Florentinern das Kartenspiel verboten wird, kann man davon ausgehen, das Spielkarten auch schon einige Zeit vor 1377, zumindest in Italien, bekannt waren.
Wann genau sie dort eingeführt wurden, was auf diesen Karten zu sehen war und was man mit ihnen tat, ob es sich um ein Orakel handelte oder ob es reine Spielkarten waren, ist unbekannt.

Lange Zeit wurde das Jahr 1392 als das Entstehungsjahr des Tarot angenommen.
Zwei Dinge waren für diese Annahme verantwortlich:
Zum einen befinden sich in der Bibliothèque Nationale in Paris 17 illustrierte Spielkarten, die irgendwann zwischen dem Ende des 14. und dem Ende des 15. Jahrhunderts entstanden sind. Einige dieser Karten sind eindeutig Tarotkarten.
Zum anderen ist ein Rechnungsbuch des Schatzmeisters von Karl VI. erhalten, in dem eine Zahlung an einen Maler namens Jacquemin Gringonneur für "drei vergoldete und verzierte Kartenspiele" verzeichnet ist.
Der Eintrag stammt aus dem Jahr 1392.
Nun nehmen Tarot-Forscher an, dass es sich bei den Karten in der Bibliothèque Nationale um eben diese Gringonneur-Karten handelt.
Gringonneur wurde so für viele zum Erfinder des Tarot.
Diese Geschichte hat jedoch ein paar Haken.
Das genaue Entstehungsjahr der historischen Pariser Karten ist nicht mehr auszumachen.
Es kann irgendwann in einem Zeitraum von gut hundert Jahren gewesen sein.
Die bloße Existenz einer Zahlung an Gringonneur für Spielkarten beweist lediglich, dass dieser im Jahre 1392 oder früher Spielkarten malte und sie dem Hof Karl VI. in Rechnung stellte, nicht aber, dass es sich bei den im Rechnungsbuch erwähnten Karten um dieselben handelt, die in der Bibliothèque Nationale aufbewahrt werden.
Selbst wenn es aber Dieselben sein sollten, würde das wiederum nur beweisen, dass man 1392 bereits Tarotkarten kannte, nicht aber dass der Maler dieser Karten der erste überhaupt war, der Tarotkarten gemalt und sie "erfunden" hat.

Der erste gesicherte Nachweis über die Existenz von Tarotkarten stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wiederum aus Italien.
In den Jahren von 1420 bis 1450 bestellte der Herzog von Mailand, Filipo Maria Visconti (1391 - 1447), und möglicherweise auch noch sein Nachfolger aus dem Sforza-Geschlecht mehrere Spielkarten, von denen noch 250 erhalten sind, die vermutlich aus 15 verschiedenen Kartendecks stammen.
Diese Karten werden heute als Visconti-Spiele bezeichnet.
Das bekannteste davon ist der Visconti-Sforza-Tarot, der mit 74 noch erhaltenen Karten der bisher älteste bekannte Tarot ist.
Ende des 15. Jahrhunderts war der Tarot dann mit Sicherheit in weiten Teilen Nord-Italiens bekannt.

Es ist fraglich, ob Spielkarten und Tarotkarten unabhängig voneinander entstanden.
Erhaltene Spielkarten aus dem Orient, wie das Mameluckenspiel, welches um etwa 1550 entstand, zeigen unterschiedliche Symbole für die vier Sätze, darunter auch die Stäbe, Kelche, Schwerter und Scheiben des Tarot.
Das ist immerhin ein ernstzunehmender Hinweis darauf, dass Spielkarten und die Hof- und Zahlenkarten des Tarot gemeinsamen Ursprungs sind, wo auch immer dieser gelegen haben mag.

Ungeklärt ist nach wie vor die Frage nach dem Ursprung der 22 Großen Arkana.
Einige glauben mit den Großen Arkana nicht weniger als das Weisheitsbuch der altägyptischen Priesterkaste in den Händen zu halten, das auf geheimnisvolle Weise aus dem alten Ägypten nach Europa gelangte.
Zu den vielen phantasievollen Geschichten, die sich darum ranken, gehört auch die Vermutung, dass die Karten durch Moses, der als Hohepriester in die ägyptischen Mysterien eingeweiht war, mit dem Auszug des Volkes Israel nach Palästina kamen.
Dort sollen sie eine Verbindung mit der Kabbala eingegangen sein.
Jener jüdischen Geheimlehre, die unter anderem in den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets einen tiefen Symbolwert erkennt.
Die zahlenmäßige Entsprechung der 22 Buchstaben dieses Alphabets mit den 22 Karten der Großen Arkana zählt zu den gewichtigsten Belegen dieser Ursprungsvermutung, aber es gab auch Karten Decks deren Großen Arkana aus 40 Karten bestanden.

Sicher ist folgendes:
In einem alten Manuskript, das auf die Zeit um 1500 datiert wird, befindet sich die Predigt eines Franziskanermönchs aus der italienischen Provinz Umbrien.
In dieser Predigt wendet sich der Mönch vehement gegen Glücksspiele.
Als eines dieser anzuprangernden Glücksspiele nennt er die "Trümpfe".
Gegen dieses Spiel scheint er besonders eingenommen zu sein, da dort auch u.a. "der Kaiser, der Papst, der Teufel, Engel und sogar Gott selbst erscheinen".
Leider sagt er nicht, auf welcher Karte Gott dargestellt gewesen sein soll.
Es könnte sich jedoch um die Karte handeln, die heute als "Das Gericht", bzw. "Das jüngste Gericht" bezeichnet wird, denn diese Karte des Visconti-Sforza Tarot zeigt im oberen Viertel einen gekrönten Mann, flankiert von zwei Engeln, der auf die aus dem Grab Auferstandenen hinunterblickt.
Der aufgebrachte Mönch gibt alle Karten mit ihrem jeweiligen Namen an.
Es ist recht eindeutig, dass dieselben Karten gemeint sind, die wir heute als die Großen Arkana des Tarot kennen.

Wo aber auch immer man den Ursprung vermutet oder gerne sehen möchte, es bleibt die Tatsache, dass über die Herkunft und Entstehung der Tarotkarten nichts Sicheres bekannt ist.

Auch die Deutungen des Wortes „Tarot“, das ebenfalls erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts auftaucht, gehen weit auseinander und sind ebenso zahlreich und phantasievoll wie die Geschichten über die Herkunft der Karten.

Sie reichen von „Königlicher Weg“ (von ägyptisch Tar = Weg, und Ro = König) über „Göttliches Gesetz“ (von hebräisch Thora) bis hin zu der recht einfachen Erklärung, dass nahe der norditalienischen Stadt Parma ein Fluss namens Taro fließe und die Karten wahrscheinlich in diesem Tal entstanden seien.

Aber auch andere Deutungen zum Ursprung sind abgegeben worden:
z.B.: Rota (lateinisch) = „das Rad“.
Nimmt man auch noch das lateinische Wort orat = „verkündet“ hinzu und bedenkt, dass Ator eine ägyptische Einweihungsgöttin war, dann versteht man den Satz, den der amerikanische Okkultist Paul Forster Case aus den vier ausgesprochenen Buchstaben des Namens kombinierte:
ROTA TARO ORAT TORA ATOR, das hieße also übersetzt:
das Rad des Tarot verkündet das Gesetz der Einweihung.

Fest steht nur, dass Tarot ein französisches Wort ist, bei dem das letzte "t" nicht ausgesprochen wird.
Wie so oft, wird sicherlich auch hier die Wahrheit über den Ursprung der Karten und die Bedeutung des Namens in der Mitte zwischen all den vielen Spekulationen liegen.

Was als sicher gilt ist die Übersetzung des Wortes Arkana, es heißt soviel wie Geheimnis.
Die Bilder, der Großen Arkana, sind mit großer Sicherheit älter als Papier und Buchdruckerkunst.
Bei den kleinen Arkana ist das anders.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren diese 56 Karten auch nicht aussagekräftiger als unsere Spielkarten illustriert.

Das änderte sich 1910 als der von Arthur Edward Waite entworfene und von Pamela Colman Smith gestaltete Rider-Tarot erschien, bei dem erstmals auch die Kleinen Arkana illustriert waren.
Demgegenüber sind die 22 Großen Arkana Symbole (sog. Archetypen) auf dem Lebensweg des Menschen.
Und ein Symbol ist - im Gegensatz zu Zeichen, Icons, Verschlüsselungen, Codes und Geheimschriften - nicht etwas Gemachtes oder Ausgedachtes.
Ein Symbol will nichts Offenkundiges verheimlichen, sondern im Gegenteil etwas veranschaulichen, das größer ist und tiefer reicht, als es Worte ausdrücken können und unser Verstand fassen kann.
Der Schlüssel zu solchen Symbolen liegt deshalb auch weniger in der vielfach zu beobachtenden Heimlichtuerei okkulter Kreise, diverser Geheimgesellschaften, sich esoterisch gebender Orden oder Logen, sondern vielmehr in einem tiefen Verständnis der Seele des Menschen.
Daher war es im 20. Jahrhundert vor allem die Psychologie C.G. Jungs, die einen wertvollen Zugang zum Verständnis archetypischer Symbolik eröffnet hat und damit zu dem, was man oftmals Geheimwissen nannte und immer noch zu Recht so nennt.

Dieses eigentlich esoterische Wissen findet sich in auffallend ähnlicher Weise in allen Kulturen, ist zweifellos älter als jede Religion, bildet zumeist deren ursprüngliche Wurzel und ist in einigen Fällen, bis heute, als deren innerster Kern bewahrt worden.

Heute ist das Interesse am Tarot größer als je zuvor.
Es gibt inzwischen Hunderte von verschiedenen Tarotdecks und nicht wenige davon sind regelrechte Kunstwerke.
Von Albrecht Dürer bis Salvador Dali haben sich selbst berühmte Künstler an Tarotkarten versucht.
Das Tarot ist Anlass für Forschungen, dient als spirituelles Medium, als Hilfsmittel zum Wahrsagen, ist Gegenstand vieler Bücher und noch mehr unterschiedlicher Meinungen.

Inzwischen wird auch die Gemeinde derjenigen immer größer, die Tarotdecks sammeln.
Komplett erhaltene Decks aus dem 19. Jahrhundert und seltene Decks in geringer Auflage,
wie z.B. der Tarot Stórico della Città di Ferrara, erreichen bereits recht ansehnliche Preise.

Der Mönch aus dem 15. Jahrhundert wäre entsetzt.
©️ by Luzifuge
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