Ich möchte mich einem auf den ersten Blick recht unmagischen Thema zuwenden, der Empathie.
Der Begriff ist hier nicht magisch Aufzufassen als Gabe Gefühle zu lesen, sondern im psychologischen Sinn, als FÄhigkeit Gefühle zu erkennen und darauf einzugehen. So unspektakulär dies auch sein mag, halte ich diese soziale EIgenschaft auch in der Magie für ein wichtiges Fundament um die nötige Sensibilität zu entwickeln.
Jedoch kommt gerade diese Empathie heute oft viel zu kurz oder fehlt scheinbar sogar völlig, was in unserer Ellbogengesellschaft eigentlich nicht weiter verwunderlich ist. Wir werden ständig darauf getrimmt andere als Konkurenten zu betrachten und nicht als fühlende Mitwesen und eben diese Grundperspektiven, verbieten es uns oft regelrecht andere als fühlende Wesen wahrzunehmen, denn sobald wir auf sie eingehen würden, wäre dies unserem gesellschaftlichen Wettstreit abträglich. Jeder muss in allem der beste und omnitpotent sein, wärend Sanftmut und Nächstenliebe, oft sogar als Naivität aufgefasst werden. Als Fehleinschätzung von jemanden, der wohl noch eher jung, und noch nicht genügend oft auf die Nase gefallen ist, um zu realisieren dass man so am Ende nur selbst der "Dumme" ist.
Oftmals erhält man sogar dass Kommentar "Als ich jünger wahr, war ich auch so dumm, das lernst du schon noch. Es wird dich nur jeder ausnützen".
Empathisches Verhalten wird also oft als schwäche aufgefasst, da es einfach nicht in unser "olympisches" Denken passt.
Wer stehenbleibt um anderen aufzuhelfen, wird nun mal keinen ersten Platz erringen und eben dies gilt als naiv.
Es ist auch durchaus korrekt dass man mit so einer Einstellung eine gewisse Angrifsfläche bietet, allerdings werte ich so etwas als großen Mut und nicht als Dummheit, wenn es eben nicht nur immer um den eigenen Vorteil geht.
Dabei verstehe ich hierrunter gar keinen völligen Parzifismus, aber um tatsächlich Mass zu halten, ist es ebenso wenig sinnvoll jegliche Empathie als naiv aufzufassen oder in keinster Weise durchsetzungsfähig zu sein.
Ich glaube Empathie beginnt beim Gewahrsam für die eigne Gefühlswelt. Wer sich selbst völlig ignorriert, da er Emotionen für eine Schwäche hält, wird früher oder später manisch.
Ein Mensch der sich selbst nicht liebt, wird wohl immer frustriert sein von anderen nicht geliebt zu werden, auch wenn er dies niemals zugeben würde, aber all diese offen demonstrierte Härte, ist nicht mehr als ein Protest in einem Kampf den man scheinbar bereits verloren hat und in dem es nur noch darum geht keine Schäche zu bekunden.
Ich denke oft ist uns nicht mal bewusst dass andere Menschen, wirklich Menschen sind. Natürlich wissen wir es, doch wissen uns bewusstsein über etwas zu besitzen, ist nicht das selbe. Wir sehen wohl die Körper von anderen, aber uns ist kaum wirklich bewusst, dass diese Menschen die selben Hoffnungen, Gefühle und Erwartungen in sich tragen wie wir selbst, denn würden wir dies realisieren, wäre unsere Ellbogenmentalität vor uns selbst nicht mehr zu vertreten.
Meistens wird uns erst bewusst ein fühlendes Wesen vor uns zu haben, wenn sich der jeweils andere einem Zusammenbruch nähert und laut aufschreit, worauf wir oftmals wiederum von einem schlechten Gewissen überwältigt werden. Wobei auch dieser Zusammenbruch, wenn jemand zum Beispiel in Tränen ausbricht, wiederum ein körperliches Signal darstellt, vor welchem wir erschrocken zurückweichen.
Wenn unsere eigenen Gefühle verletzt werden, leiden wir oft sehr laut und demonstrativ, aber wie bewusst ist uns wirklich, dass jeder einzelne unser Mitmenschen über die selbe Empfindsamkeit verfügt? Das wir nicht nur Körper um uns haben, sondern das jedes Wesen mit Bewusstsein und Empfindungen ausgestattet ist. Meistens ist unser kleines Universum sehr egozentrisch und wir werden regelrecht dazu erzogen, fremde Emotionen zu verleugnen und zu vergessen, bis wir jegliches Gewahrsam darüber verloren haben und uns stark glauben.
Ich nenne das nicht Stärke, sondern einen Mangel an Bewusstsein. Stärke ist oftmals der Mut auf Aggressionen trotz Gefahren zu verzichten.
Mau!