Eine der am häufigsten missverstandenen und fehlinterpretierten Artungen der Magie, ist die der leeren Hand.
Meistens berufen sich Leute darauf Magie der leeren Hand zu betreiben, wenn sie keinerlei Ahnung von magischen Systemen haben. Ich persönlich würde zwar nicht bahaupten dass man das müsste und einige Leute konnten mir das auch beweisen, jedoch hat das wenig mit "Magie der leeren Hand" zu tun.
Magie der leeren Hand wurde zu einer Schnittstelle zwischen schlecht organisierter Esoertik, die sich selbst mystifizieren möchte und mittelloser Improvisation.
Der eigentliche Grundgedanke dabei, ist jedoch ein ganz anderer.
Magie der leeren Hand ist kein System oder gar Anti-System, sondern beruft sich viel mehr auf den Gedanken, dass die treibende Kraft hinter jeder magischen Handlung die Psyche darstellt.
Den Begriff Psyche, fasse ich in diesem Sinne gerne etwas weiter, da er eigentlich nicht anderes als Seele bedeutet.
Genau genommen, bedeutet es Hauch und wird von der griechischen Sagenfigur Psyche abgeleitet. Hauch wiederum wird allgemein gerne als Pseudonym für Seele verwendet. Ich würde mich in diesem Fall den alten Ansichten anschliessen und verneine die strikte trennung von Geist und Seele, welche ich eher als zusammengehöriges "Schichtenmodell" betrachte.
Kurz gefasst geht es darum das jegliche Magie erst durch den Geist des Anwender zur solcher wird, wobei Ritualgegenstände und ähnliches lediglich als Gefäss dient. Diese Vorstellung, so romantisch und wahr sie auch sein mag, kennt jedoch einige Hindernise. Das was man als "Magie der leeren Hand" bezeichnen könnte, die Imagination, ist ohnehin ein fester Teil sämtlicher magischer Handlungen und sich darauf zu reduzieren, bedeutet nur einen scheinbaren Gewinn an Freiheit, da man ja auf keinerlei Instrumente, Altare und ähnliches mehr angewiesen ist.
Praktisch ist jedoch äussert schwierig auf sämtliche äussere Einflüsse zu verzichten, wobei sich hier wiederum die Frage stellt welcher Form von Magie man sich zugewendet hat. Ich würde zum Beispiel niemanden empfehlen sich mit der henochischen Magie ohne jegliches Hilfsmittel zu bedienen,aus dem einfachen Grund weil diese sehr komplex ausfällt, dazu muss man sich nur die sogenannten Elementtafeln betrachten. Auch scheinbar eher zugeneigte Ausrichtungen wie der Schamanismus, werden ungerne auf Altare verzichten, wobei in diesem Fall auch die Natur selbst als magisches Instrument zu deuten wäre.
Die EInstellung das Magie der leeren Hand die höchste Stufe darstellen würde, muss ich also wiedersprechen, realistisch gesehen ist sie weder besser noch schlechter aber bestimmt um einiges komplizierter. Und auch wenn sie ein interessantes Experiment darstellt, würde ich mich nicht in diese Richtung versteifen.
Selbst wenn man sie bewusst anstrebt und sämtliche Hilöfsmittel lieber imaginieren möchte, so ist es trozdem sehr zu empfehlen sich mit echten RItualwerkzeug zu üben bis man das entsprechende Gefühl dafür entwickelt hat. Die imaginäre Stufe der Magie mag also funktionieren und ist in vielen Praktiken sowieso anzutreffen, beispielsweise bei der Chakrenarbeit, sie in jeglicher Form zu erzwingen, halte ich jedoch für starrsinnig und es erschwert die eigene Entwicklung.
Imagination ist ohnehin ein fester Bestandteil der Magie und darauf zu reduzieren, ist eigentlich nicht sinnvoll,
(Einfach nur weil ich den Smiley mag)