Viele befassen sich beim Start mit vielerlei wichtigen
Dingen wie Bannungen, Visualisierung, Kontemplation, … aber manche nehmen sich
auch simple Dinge wie die allbekannte Erdung und vermurksen diese. Sie
verstehen die Erdung als notwendigen Bestandteil ihrer Rituale oder auch im
Alltag gegen „Überladungen“ angewendet, versuchen sie sich auf ihrem bekannten
Niveau zu halten. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Schauen wir uns daher
mal genauer an, was durch eine Erdung eigentlich erzielt werden soll.
Unter Erdung ist eine Zentrierung zu verstehen. Wenn sich
jemand erdet, bündelt er seine Aufmerksamkeit auf sich und führt verstreute
oder ihn durchfließende Energien ab oder lagert diese ein. Sein Ziel ist das
Erreichen eines Zustandes innerer Ruhe und Ausgeglichenheit.
Nichts weiter ist eine Erdung.
Neulich las ich in einem anderen Forum einen Beitrag, den
jemand über Erdung schrieb und mich gruselten ihre Erklärungen, wozu dies alles
dienlich sei. Es wurde beschrieben, dass vor und nach jedem Ritual eine Erdung
zu erfolgen habe, um sich mit der Erdenergie zu verbinden, einen Kreislauf
herzustellen, was während des Rituals dafür sorgen soll, dass überschüssige
Energie abgeleitet wird und sich nicht Staut (was sonst zu Kopfschmerzen,
Schwindel, etc. führen soll).
Analysieren wir mal diese Beschreibung:
„Verbindung mit der Erdenergie“
Was bitte ist „Erdenergie“? Es existiert keine Definition
von Erdenergie und jeder versteht unter diesem Begriff etwas anderes. Allein
schon der Unterschied zwischen einer schamanischen und einer kabbalistischen
Betrachtungsweise ist gravierend. Während für den einen vllt. die Erdenergie
die Mutter Erde darstellt, Fruchtbarkeitsaspekte, Erdgeist, etc. ist es für den
anderen das schrecklichste, was ihm während des Rituals in höheren Ebenen
passieren kann, da sie ihn bindet und blind für feinstoffliche Aktionen macht.
Also weg mit diesem seichten Geschwafel.
„Kreislauf herstellen“
Womit? Der „Erdenergie“? Ok, gehen wir mal davon aus,
dass damit eine Art „Universalenergie“ gemeint ist, was will man dann mit einem
Kreislauf erreichen? Lediglich einen Kreislauf herzustellen hat zwar vielleicht
einen netten kribbelnden Effekt, aber weiterbringen tut das einen auch nicht.
Denn wird der Kreislauf unterbrochen stoppt der Energiefluss und man ist
genauso weit wie vorher auch. Natürlich fühlt man sich etwas anders, aber ist
ja auch logisch, wenn man eine andere Energie die ganze Zeit durch sich
durchfließen lässt. Viel mehr Sinn macht es doch, die Energie nicht nur
zirkulieren zu lassen, sondern Energie für das bevorstehende Ritual aufzunehmen
und in sich zu bündeln. Bekannte Inspiration dürften bspw. der kleine
Energiekreislauf sein (Googel lässt grüßen ^^).
„Überschüssige Energie während des Rituals ableiten“
Was für ein Mist…. In einem Ritual gibt es keine
überschüssige Energie, denn je höher das Energieniveau ist, desto größer sind
grundsätzlich auch die Chancen auf den magischen Erfolg. Nicht umsonst
betreiben viele vor einem Ritual Energiearbeit/Energiekultivierung in
verschiedener Form, um das eigene Kräfteniveau zu steigern und während des
Rituals freizulassen. Ich kann jedem diese Vorgehensweise nur wärmstens
empfehlen! Welche Möglichkeiten es dazu gibt, später in einem anderen Thread.
„Stauung vermeiden“
Jain….. hier wird deutlich, dass die Verfasserin eine
Erklärung für Effekte sucht, die ihr eigentlich bewusst machen sollten, dass
sie einfach noch nicht bereit für fortgeschrittene Rituale ist. Also erstmal:
Energie staut sich nicht einfach! Natürlich gibt es je nach magischem System
verschiedene Formen der Energieübertragung durch den Körper wie Meridiane,
Strukturen, etc. Aber was die Verfasserin in diesem Fall anzunehmender weise meint,
ist die Überlastung des gesamten Körpers durch überschüssige Energie. Nehmen
wir jetzt mal jemanden, der keine große Erfahrung besitzt. Stellen wir uns ihn
als kleines Fass vor. Nun wird Wasser hinein geschüttet, bis das Fass kurz vorm
zerbrechen ist. Dieser jemand ist einfach nicht in der Lage das Wasser zu
kontrollieren, was für Spannungen sorgt. Jemand der selbst ein höheres Maß an
Energie kultiviert hat und sich Formen der Energiearbeit bedient, ist jedoch
mehr wie ein großer Ballon. Wasser kann hinein gefüllt werden, er ist das
Niveau gewohnt und dehnt sich, kann aber auch den Fluss des Wassers
kontrollieren und es verlang einiges, bis er platzt. Je weiter jemand
fortgeschritten ist, desto besser kommt er auch mit verschiedenen Energien klar
oder hat keine Probleme, mit einem stärkeren Druck, bzw. einer höheren
Energiedichte umzugehen.
Eine „Überladung“ sagt in diesem Fall also nur an: Ich
bin eigentlich noch gar nicht bereit dafür…
„Erdungen“ nach dieser Erklärung sind also völliger Blödsinn und absolut kontraproduktiv!
Wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr euch mal „überladen“ habt, dann nutzt diese Energie!! Ihr könnt hiermit bspw. zusätzliche Kräfte in das Ritual einfließen lassen, Fetische/Sigillen/Werkzeuge/etc. damit aufladen,
die Energie in euren Energiekörper oder Schutzwall fließen lassen, oder, oder, oder….
Und gebt sie nach dem Ritual nicht einfach zurück aus Dankbarkeit oder nette Geste. Dieser Glaubenssatz, dass bspw. in einem Ritual mit einem Wesen, die erzeugte Energie aus Dankbarkeit diesem zugeführt wird oder in die Erde (Erdgeist? Man weiß es nicht…) gegeben wird, ist absolut kontraproduktiv. Ihr seid es, die die Energien und Kräfte im Ritual anruft. Durch die Energie die ihr aufbaut, sorgt ihr bspw. für eine Evokation. Kein Wesen erscheint einfach mal so in eurer Ritualstube aus freien Stücken, sondern es bedient sich der von euch bereitgestellten (solaren) Energie, um sich zu manifestieren. Diesem Wesen im Anschluss die restliche Energie auch noch
hinterher zu jagen und euch selbst noch zusätzlich Kräfte rauben ist völlig überflüssig. Denn würde dem Wesen die Energie nicht schon ausgereicht haben, hätte es sich gar nicht erst manifestiert. Auch besitzen Wesen eine meist viel höher schwingende Energie als die eurige. Glaubt ihr etwa, ihr fändet es gut, wenn man euch mit einer viel chaotischeren, unstrukturierteren und niederen Energie zukleistern würde? „Ich fühle mich danach besser“, „ich bedanke mich dadurch beim Wesen“… Warum? Es gibt bei genauerer Analyse dieser Aussage keinen
anderen Schluss, als dass man sich einen falschen Glaubenssatz zurecht gelegt hat und nicht straight vorgeht. Also wenn ihr Energie übrig habt, dann verwendet sie sinnvoll. Ladet etwas, benutzt sie für irgendetwas, lagert sie
ein, aber schmeißt sie doch nicht einfach weg… Und wenn ihr euch schon erdet, dann doch bitte konstruktiv, Energieaufnehmend und zentrierend.
Wer jetzt denkt, dass man dann irgendwann völlig verstrahlt durch die Gegend läuft, der hat nur teilweise recht. Vertrahlt ja, weil durch das höhere Energieniveau (weil man eben nichts wegwirft) die Präsenz deutlich spürbarer wird. Vertrahlt im Kopf nein, weil die Erhöhung des Energieniveaus immer mit einer Erhöhung des eigenen Bewusstseins einher geht. Das bedeutet, dass je höher mein Energieniveau ist, desto erhöhter/befreiter ist (dem Grundsatz nach) auch mein Bewusstsein, sodass ich Dinge viel objektiver betrachten kann, feinstoffliche Sinne verstärken, ich einfach mehr "bin" als sonst.
Don't take a shower!
Empowerment every hour!