Das Pentagramm ist wohl eines der ältesten und bekanntesten Symbole, welches in unterschiedlichen Systemen und Glaubensvorstellungen vorzufinden ist und kennt unzählige unterschiedliche Bedeutungsebenen, die sich aus den jeweiligen kulturellen Ensprechungen ableiten und ebenso intuitiv erschliessen lassen.
Die wohl bekannteste Auffassung sind das "gute" und das "satanische" Pentagramm.
Hierbei verkörpert das Aufrechte mit den 3 Zacken nach oben die Trinität, wärend sein umgekehrtes Gegenstück die Hörner des Teufels symbolisieren soll. Leider oder zum Glück ist dieses altbackene Schema nicht mehr als völliger Mist. Das Pentagramm verkörpert das archetypische Konzept der Kosmen nach dem hermetischen Grundsatz "wie oben so unten", was soviel bedeuten möchte dass jegliche Ebene eine Spiegelung der vorangehenden darstellt und sich im Pentagramm das Grundschema dieser Konzeptionen wieder findet.
Somit verkörpert es jeweils Makro und Mikrokosmos wobei diese Betrachtungen durchaus dynamisch sind.
So ist Beispielsweise der Mensch der Mikokosmos des Universums, wärend die Psyche wiederum den Mikrokosmios des Menschen darstellt und ihn somit selbst zum Makrokosmos erhebt.
Diese hochtreibenden Ausrücke möchten nicht mehr verdeutlichen, als dass jede Welt und jedes Geschöpf sich gegenseitig spiegeln und bedingen und somit den selben gesätzmässigkeiten folgen.
Einer der aufdringlichsten Eindrücke wäre zum Beispiel die Gliederung des menschlichen Körpers bei dem der oberste Zacke den Kopf darstellt, die nebenstehenden die Arme, das Pentagon in der Mitte den Torso und die nach untenweisenden die Beine. Dies soll jedoch mehr sein als die schemenhafte Darstellung eines Körpers als vielmehr die Verdeutlichung des Menschen als Mikrokosmos, in dem sich Entsprechungen seiner Umwelt finden lassen. So könnte man beispielsweise die Organe in Relation zu den Planeten setzen (Wie es beispielsweise in der Alchymie sehr lange brauch war).
Das Pentagramm ist somit der Ausruck des Makrokosmos der "oberen" Welt und das invertierte Gegenstück des Mikrokosmos, wobei dieses Verhältnis Dynamisch ist und durch den Kontext bestimmt wird.
Die übliche Bedeutung die wir kennen (das phöse Pentagramm!) geht auf eine Adaption des Symboles durch Elphias Levis zurück, welcher den so genannten Mendzbock in das Symbol interpretierte um seine satanische Auslegung zu begünstigen. Zudem Verschmolz er das Symbol mit eine verzerrten Baphomet Vorstellung, was im grunde nicht mehr ist, als eine pervertierte Vorstellung eines eigentlich grundverschiedenen Symboles darstellt
(Der eigentliche Baphomet ist ein Männerkopf der an einen Frauenkopf gewachsen ist welche auf den Haaren steht). Mit dem eigentlichen Baphometsymbol möchte ich mich jetzt jedoch nicht beschäftigen, es reicht zu sagen dass es einfach eine wilde zusammenwürfelung und neucharakterisierung ist um die eigenen Vorstellungen in den rechten Rahmen zu setzen.
Eine weitere Bedeutungsebene des Pentagrammes, findet sich im Hinduismus als Vereinigung von Shiva und Shakti, der männlichen und weiblichen Urkraft, welche den Grundstein der gesammten Schöpfung bilden. Dies könnte man übrigens wiederum mit dem Baphomet vergleichen oder auch der kabbalistischen Vorstellung von En Sof dem Urlicht und Tzimzum der Kontraktion die die Schöpfung aus selbigen hervorbrachte.
Magisch sehr interessant ist die Interpretation als Darstellung der Elemente, was oft auch als Elementarkreislauf interpretiert wird. Hierbei ist entweder von den physischen Elementen die Rede oder von feinstofflichen, was für uns ein etwas vages Konzept sein mag, aber in anderen Kulturen (Beispielsweise dem Hinduismus) in Form der Tattwas wesentlich rationaler aufgefasst wird. Die phyischen Elemente muss ich wohl nicht erklären ^^ aber die feinstofflichen bzw ätherischen, werden als Grundkräfte aufgefasst die in der gesammten kosmischen Dynamik wirken. Je nach Auffassung, könnte man Feuer beispielsweise als Prinzip der Ausdehnung verstehen, wärend Wasser die Zusammenziehung verkörpert, Wind das Prinzip der quirligen Veränderung und Erde der Erstarrung (Es gibt unzählige Auslegungen). Das fünfte Element auch als Quintessenz bekannt, ist hierbei der Geist oder der Äther, als besselende Komponente. In der dynamischen Vorstellung wird davon ausgegangen dass die Elemente sich gegenseitig hervorbringen. So ist das Ursprungselement der Äther (in anderen Vorstellungen Feuer, besonders in der 4 Elemente Lehre, die den Geist nicht aufzählt), welches sich zu Feuer formiert, dessen automatische Polarität das Wasser ist, da jede Schöpfung ihr Gegenstück mit sich bringt. Wasser wiederum formatiert sich zu Wind und das Gegenstück dessen wäre wieder die Erde. So lassen sich beispielsweise auch die Grundteile der Psyche wenn man sie als 4 Tempramente versteht an diese Elemente angleichen. Feuer wäre die Cholerik, Wasser die Melancholik, Wind die Sanguistik und Erde die Phlegmatik (Cholerik=Wut, Melancholie=Traurigkeit, Sanguistik=Ausgelassenheit, Phlegmatik=Teilnahmslosigkeit).
Diese Elemente lassen sich jedoch auch auf den psychischen Mikorkosmos auslegen, wo sie wiederum die Bedeutung von Sinnen erhalten. In diesem Zusammenhang wäre Feuer dem Sehsinn zugeordnet, Wasser dem Geschmacksinn, Erde dem Tastsinn und Wind dem Gehör. Allerdings gibt es auch hier keine einige Interpreation und man könnte beispielsweise ebenso Wind dem Geruchsinn zuordnen.
Auch in dem Fall gibt es also keine starre Betrachtung die einen Anspruch auf Wirklichkeit erheben kann.
Viel eher bietet es, wie immer, ein Modell der Betrachtung welches Relationen ermöglicht.
Übrigens ist der Elementarkreislauf, eigentlich der japanischen 5-Elemente Lehre entnommen und wurde wesentlich später adoptiert. (soll nicht heissen es wäre nicht passend) In der Lehre des Aristoteles, kam dieses Verbindungselement erste relativ spät, da es anfangs 4 Elemente waren bis zur einführen der Quintessenz, dem 5ten Seienden bzw dem Äther kam (ich werde die Elemente [sowie den Baphomet] an anderer Stelle genauer ausführen).
Man kann das Pentagramm zu guter Letzt auch als Schnittstelle zwischen Makro und Mikrokosmos betrachten, als Portal und Berührungspunkt zwischen den Welten, beispielsweise zwischen Psyche und Umwelt, da die Wahrnehmung immer eine Spiegelung der äusseren Welt darstellt.
Es entspricht also in Kurzfassung der Struktur sowies dem Aufbau der Ebenen der Welten, welche sich in einem geschachteltem Verhältnis befinden.
Welten, in Welten, in Welten