Immergrüne Bärentraube (Arctostaphylos Uva-Ursi)
Andere Namen:
Bärentraube, Achelkraut, Beärentee, Granten, Garlen, Harnkraut, Sandbeere, Wilder Buchs, Mehlberge, Moosbeere, Steinbeere, Wolfsbeere, Wolfstraube
Beschreibung:
Die Bärentraube ist ein niedriger, dicht wachsender, kriechender Halbstrauch.
Die dick ledrigen Blätter sind ganzrandig und an der Oberseite dunkelgrün. Sie können leicht mit Preiselbeerblättern verwechselt werden, die aber keine netzartige Nervatur an der Unterseite der Blätter haben. Die kleinen weißen Blüten stehen in traubenartigen Blütenständen und blühen in der Regel von März bis Juni. Die Früchte sind beerenartig und scharlachrot, schmecken etwas herb und etwas säuerlich.
Vorkommen:
Die Bärentraube wächst nur in den kühleren Zonen der nördlichen Hemisphäre und war lange Zeit nur in den nördlichen Ländern (Skandinavien) als Heilpflanze bekannt. Auch in Sibirien, Nordamerika und im Altai wächst der Strauch.
Geschichte:
Erst im 18. Jahrhundert entdeckte man in Wien den Wert der Bärentraubenblütter und untersuchte zunächst ihre Wirkung bei Nierensteinleiden. Vor Einführung der Sulfonamide und Antibiotika stellte Bärentraubeblättertee ein beliebtes Mittel zur Behandlung von Infektionen der ableitenden Harnwege dar (Bärentraubeblätter sind ein pflanzliches Antibiotikum). Weiterhin wurden Bärentraubenblätter wegen des hohen Gerbstoffgehaltes zum Gerben von Leder und zum Färben von Wolle benutzt.
Wirkung:
Zubereitungen aus Bärentraubenblättern werden in Form von Blasen- und Nierentees zur Behandlung unkomplizierter Harnwegsinfekte, d.h. einer beginnenden Blasenentzündung ohne Fieber oder Blutbeimengung im Urin empfohlen. Oft werden auch Fertigarzneimittel (Cystinol, Uvalysat, Arctu-van) nur mit Bärentraubenblättern oder in Kombination mit anderen Pflanzen verwendet. In Laborversuchen konnte gezeigt werden, dass solche Extrakte keimabtötend auf im Harnwegsbereich Entzündungen verursachende Erreger wirken.
Wirkstoffe:
bis 12 % Arbutin, Gerbstoffe, Flavonoide, ätherisches Öl und Iridoglykoside
Verwendete Pflanzenteile:
In der Volks- und Erfahrungsheilkunde finden nur die Blätter Verwendung.
Anwendung:
Bei leichten Infektionen der Blase wird ein Tee bereitet:
Da ein aufgebrühter Tee Übelkeit und Magenschmerzen hervorrufen kann, wird empfohlen,
Bärentraubenblätter als Mazerat zuzubereiten (siehe Thema Anwendungsmöglichkeiten bei Kräutern).