„Leinsäen“ als Liebesorakel
Im südlichen und östlichen Deutschlands war es in der Thomasnacht (21. Dez.) folgendes Liebesorakel bei Mädchen sehr beliebt:
Das „Leinsäen“:
Vor dem Zubettgehen streute man sich Leinsamen über den Kopf und sprach dabei folgenden Spruch:
„Ich säe meinen Samen,
In St. Thomas Namen;
In St. Thomas Garten,
Will ich auf meinen Bräutigam warten.”
In Nürnberg benutzte man folgenden Vers:
„Thoma, streu aus dein Soma,
Streu´aus dein Lein,
Dass mein Herzallerliebster mir erschein.
Soll ich mit ihm reisen über Wasser und Land,
Erscheint er mir mit einem Stab in der Hand.
Soll ich mit ihm fröhlich sein,
Erscheint er mir mit einem Gläschen Wein.
Soll ich mit ihm leiden Hunger und Not,
Erscheint er mir mit einem Stücklein Brot.“
Im Traum sollte sich dann der zukünftige Ehemann zeigen.