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 Bibernelle

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Morghaine
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Morghaine


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Bibernelle Empty
BeitragThema: Bibernelle   Bibernelle Empty19/6/2011, 11:27 pm

Kleine und Große Bibernelle gehören zu den Doldengewächsen und kommen hierzulande wild vor. Die Pflanzen wachsen auf trockenen Wiesen, an Feldrainen und auf Lichtungen. Die Kleine Bibernelle wird auch Stein-Peterlein, Bockwurz oder Weiße Deutsche Teriakwurz genannt. Letzterer Name verweist darauf, dass sie – wie Engelwurz – Bestandteil des Teriak war, während der Name Bockwurz vermutlich mit ihrem „bockartigen“ Geruch zusammenhängt. In antiken Medizinbüchern kommt, zumindest soweit bisher bekannt, weder die Große noch die Kleine Bibernelle vor, was aber nicht unbedingt heißt, dass man sie nicht gekannt hat. Die älteste Erwähnung der „pipinella“ findet sich bei dem im 7. Jh. lebenden Arzt Benedictus rispus.
Beide Bibernellearten haben dieselbe medizinische Wirkung und werden seit altersher in der Heilkunde eingesetzt, so z.B. bei der Behandlung von Angina und Bronchitis.
Vor allem aber galten die Bibernellen seit dem späten Mittelalter als Mittel gegen die Pest. Damit verbunden ist eine in weiten Gebieten Europas verbreitete Sage, wonach bei einer Pestepidemie ein Vogel, ein Zwerg oder eine Stimme den Gebrauch von Bibernelle empfohlen habe. „Esset Eberwurz und Bibernell, damit ihr sterbet nit so schnell“ hieß es beispielsweise im Prättigau in Graubünden.

Wie so häufig, verbinden sich auch mit den Bibernellen ganz unterschiedliche Vorstellungen im Volksglauben. So soll Bibernelle, am Busen getragen, für mehr Milch sorgen, oder aber auch eine Schwangerschaft verhüten-Steckt man einem Mädchen ohne dessen Wissen eine Bibernelle in die Tasche, so muss es demjenigen, der das getan hat, nachlaufen. In einigen Gebieten fand früher am Himmelfahrtstag das Pimpinellengraben statt. Bechtold-Stäubli mutmaßt, dass es sich dabei um das Relikt eines alten Fruchtbarkeitsglaubens handeln könnte, und ganz von der Hand zu weisen ist das nicht – schließlich roch die Pflanze nach Bock, und der Bock galt als geiles Tier. Schließlich kennt Hildegard von Bingen eine Pflanze namens „bibenella“ als Mittel gegen Zauberei, und auch in Großbritannien wurde sie als Antizauberkraut verwendet.

Und hier noch einmal ein Steckbrief zu Inhaltsstoffen und Wirkung:
Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Gerbstoffe, Cumarin-Harze, Bitterstoff, Saponine
Anwendung: appetitanregend, auswurffördernd, entzündungshemmend, menstruationsregulierend, fördert die Milchproduktion, schweißtreibend, beruhigend, wundheilend



Quellen:
Bächtold-Stäubli, Handwörterbuch des dt. Aberglaubens, Bd. 1, unveränd. Nachdruck der 1. Aufl. von 1927, Augsburg (2000)

Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen, Verlag Das Beste, 1. Aufl., Stuttgart 1978
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