Rabenmutter gilt auch für eltern je nach geschlecht
Rabenmutter ist eine abwertende Bezeichnung für eine Mutter, die ihre Kinder vernachlässigt. Im übertragenen Sinne wird der Ausdruck gelegentlich auch auf Institutionen angewandt, die zum Beispiel ihre Klienten vernachlässigen.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Die Redensart geht auf die Beobachtung zurück, dass junge Raben ähnlich wie junge Stare nach dem Verlassen des Nestes am Boden sehr unbeholfen erscheinen und als zu früh sich selbst überlassen beurteilt wurden. Junge Raben sind zwar Nesthocker, verlassen aber vor Erlangen der Flugfähigkeit aus eigenem Antrieb das Nest. Geläufig ist der Begriff seit Luther, der das Alte Testament übersetzte und entsprechend interpretierte.Auf diesen Hintergründen kam es zu den Begriffen "Rabeneltern" und "Rabenmutter"; es ist aber ein Trugschluss, dass Raben keine fürsorglichen Eltern seien. Die Elternvögel füttern die bettelnden Jungvögel tatsächlich einige Wochen lang und warnen und schützen ihre Jungen vor Feinden.
Das Gegenteil des weiblichen Stereotyps der Rabenmutter ist das der Gluckenmutter, einer bisweilen überfürsorglichen Mutter, die ihre Kinder mit intensiver Aufmerksamkeit eng umhegt (was wiederum beispielsweise bei den pubertären Identitätsfindungsprozessen zu Problemen führen kann).
Verwendung
Mit dem Begriff "Rabenmutter" wird häufig die zu starke Abwesenheit und unzureichende Nähe der Mutter zu ihren Kindern kritisiert. Zudem wird auf daraus entstehende negative Folgen für die Kinder verwiesen: "kann keine enge Mutter-Kind-Beziehung hergestellt werden, zeigen Kinder Zeichen von Depression, Angst und Aggression, womit die Fundamente für spätere soziale und emotionale Probleme gelegt werden".
Heinrich Heine verwendete den Begriff auf sein Vaterland: „Wir, ich meine Deutschland, die alte Rabenmutter“.
Heute wird der Begriff auch für Mütter verwendet, die sich auf andere Weise teilweise oder dauerhaft von ihren Kindern trennen, zum Beispiel sie zur Adoption frei geben. Nicht selten werden berufstätige Mütter polemisch als Rabenmütter bezeichnet.
Oft ist damit auch einer Frage nach Geschlechterrollen verbunden (vgl. Weiblichkeit, Männlichkeit). In der feministischen Linguistik wird der Begriff kritisiert, weil durch seine Verwendung alte Rollenbilder fortgeschrieben würden. Die SPÖ-Frauen Steiermark veranstalten seit 2002 einen „Rabenmuttertag“, auf dem atypische Frauenbeschäftigungen thematisiert werden.
Metaphorisch wird Rabenmutter in den Medien und der Alltagssprache vielfältig benutzt.
ich hoffe ich konnte deine frage beantworten die habe ich in Wikipedia gefunden