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 Quabalistische Prinzipien

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Melina
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BeitragThema: Quabalistische Prinzipien   Quabalistische Prinzipien Empty18/12/2010, 8:52 pm

Quabalistische Prinzipien:

Magie

Über den Begriff Magie wurde und wird sehr viel geschrieben. Nur wenig entspricht der Realität, oder in anderen Worten gibt das wieder, was Magie wirklich ist. Ich möchte als erstes kurz definieren, was ich damit meine, wenn ich den Term Magie in dem Kontext dieses Artikels benutze.
Die Magie ist ein sehr komplexes System, welches mit Hilfe von Ritualen, Inkantationen, Symbolen, ritualisierten Bewegungsabläufen und bestimmten Formeln Kräfte invoziert um Veränderung im Makrokosmos über den Mikrokosmos hervorzurufen.

In der Qabalah wird sehr klar zwischen den unterschiedlichen Richtungen der Magie unterschieden. Man grenzt dabei sehr deutlich die höchste und reinste Form der Magie, die Theurgie von den niederen Spielarten der Magie ab.

THEURGIE
Die Theurgie bedient sich des Rituals um Kraft zu invozieren und dieser eine Richtung zu geben. Im Mittelpunkt der echten Theurgie steht nicht der vom Ego getriebene Willen des Magiers, sondern ein höheres Ideal. Der Magier arbeitet an sich selbst, um sich zu vervollkommenen und zum Kanal für die von ihm invozierten Kräfte zu werden. Er hat das größere Ziel vor Augen. Er will metaphorisch gesprochen, das Licht in die Dunkelheit der Welt tragen, um damit an einer positiven Weiterentwicklung teilzuhaben. Die Arbeit an sich selbst nimmt dabei einen wichtigen Stellenwert ein. Der Magier ist überzeugt, dass er nur durch eine Vervollkommnung des eigenen Selbst zum reinen Kanal für die von ihm invozierte Kraft werden kann.
Die Theurgie baut auf einem komplexen Symbolsystem auf. Die Qabalah lehrt, dass die hebräischen Buchstaben und die daraus geformten Gottesnamen, magische Symbole sind, die als Container für die heilige Kraft dienen. Der Adept, der das notwendige Wissen besitzt um diese Namen und Symbole auf die richtige Art und Weise anzuwenden, ist in der Lage diese Kraft in seiner rituellen Arbeit freizusetzen und anzuwenden. Die hinter dieser Lehre stehende Grundidee entstammt der Torah und wurde später im Sepher Yetzirah weiterentwickelt. Die Magie der Sprache war ein wichtiges Prinzipien der Arbeit.

Das zweite Grundprinzip der Therugie beruht auf dem sephirothischen Energiefluss. Dieser Energiefluss wird in der Qabalah Sheva genannt. Darunter versteht man den von Ein Soph ausgehenden Energiestrom, der über die Sephiroth in die Manifestation gelangt und für die Entwicklung und den Erhalt des Lebens verantwortlich ist. Mit dem richtigen Wissen kann der Adept einen Kontakt zu dieser Energie etablieren. Dabei wird der Adept zum Kanal dieser Energie. Das Wissen, um die notwendigsten Techniken wird dem Adepten in seiner Ausbildung vermittelt.
In der Qabalah nennt man die Verbindung dieser Grundsätze „Chayim ha-Olahm ha-Ba.“ (Das Leben der kommenden Welt.). Abraham Abulafia hat einen berühmten Text zu diesem Thema verfasst, der denselben Namen trägt. Das Erlernen dieses Prozesses ist das Ziel der echten magischen Schulen und wird besonders im Esoteric Order of the Golden Dawn sehr stark betont.
Der Adept strebt in seiner Arbeit nach Erkenntnis, wie die göttliche Kraft genutzt werden kann, um das große Werk voranzutreiben. Die direkteste Form dieser Erkenntnis resultiert aus dem Prozess des IBBURS.



IBBUR
Dies ist ein übergeordneter Begriff für eine sehr hohe Art des spirituellen Kontaktes. Die Art dieser Kontakte unterscheidet sich aufgrund der Wesenheit, die in diesem Prozess involviert ist.
Der Zweck dieses „Besuchs“ kann vielfältiger Natur sein. Gerade in den qabalistischen Schulen ist der wichtigste Grund oft die Enthüllung innerer Lehren. Dieser Kontakt kann auf die Initiative der involvierten Wesenheit zurückgehen, in den meisten Fällen geht jedoch die Initiative von einem trainierten Adept aus, der diesen Kontakt sucht und sich selbst darauf vorbereitet, um als Gefäß zu dienen. (Vgl. hierzu das Buch Shaar Ha Gilgullim). Normalerweise coexistiert ein Ibbur nur für eine kurze Zeit in einem lebenden Körper der bereits eine Seele besitzt.
In überlieferten Texten aus der Schule Issac Lurias sind Fragmente von speziellen Ritualen enthalten, deren Ziel es war einen solchen Kontakt herzustellen.


Maggid

Das Ziel eines solchen Rituals ist es den Kontakt zu einem Maggid herzustellen. Unter einem Maggid versteht man eine Art spiritueller Führer, der auf den inneren Ebenen beheimatet ist. Im Golden Dawn wird auf diese Lehrer Bezug genommen, wenn man vom dritten Orden spricht.
Manche Schulen der Qabalah lehren, dass der Maggid sowohl ein Wesen der inneren Ebenen sein kann, wie etwa ein bestimmter Engel, oder ein Mensch der den Kreislauf der Reinkarnation überwunden hat, und nun durch den Prozess des Ibbur zurückkehrt, um seine Erkenntnisse zu teilen und als spiritueller Führer eines Ordens auf den inneren Ebenen zu dienen.
Mehr über die Transmigration der Seelen, oder das qabalistische Konzept der Wiedergeburt kann man in Lurias Buch Shaar Ha Gilgullim nachlesen.

Sar ha Torah
In der traditionellen Qabalah ist der Sar ha Torah, oder der Prinz der Torah ein sehr wichtiges Beispiel für einen Maggid. Der Sar Ha-Torah ist ein Engel der Verkündung, der sehr eng mit der qabalistischen Arbeit in Verbindung steht. Es heißt, dass dieser Engel angerufen werden kann, um den Initierten zu innerer Sicht und Kontakt zu den inneren Ebenen zu verhelfen. In einem alten Text wird der Engel in Flammen gekleidet beschrieben, als Flamme des inneren Feuers.

BESESSENHEIT
Neben dieser positiven Art des angestrebten inneren Kontaktes existiert auch die negative Seite dieser Operation. Diese dunkle Seite zieht vor allem Menschen an, denen es um die Faszination der Macht und nicht um eine innere Weiterentwicklung geht. Die Wesenheiten, die hinter diesen Arten von destruktiven Kontakten stehen, nennt man in der traditionellen Qabalah Dybbuk, und sind oft dämonischer Natur.
In der traditionellen qabalistischen Magie waren exorzistische Rituale, mit dem Ziel besessene Personen zu heilen, weit verbreitet. Diese Rituale konnten nur von besonders geschulten Adepten geleitet werden. Der leitende Adept invozierte sehr oft während dieses Prozesses einen Maggid, um das Ritual zu unterstützen. Jedes dieser Exorzismusrituale umfasste mehrere Stufen. Wichtige Teile davon waren rituelle Reinigungen, mit Wasser und Weihrauch, die Rezitation bestimmter Gebete und die Konfrontation des Dybbuk, die schließlich über den Gebrauch bestimmter Namen der Kraft zu dessen Vertreibung führte. Diese Rituale fanden oft in einem öffentlichen Rahmen statt.
Die Lehre der dämonischen Besessenheit hat ein lange Tradition in der Qabalah und beeinflusste sehr stark die westliche Magie. Ein Paradebeispiel hierfür sind die Pakte, die im Mittelpunkt vieler der mittelalterlichen Grimoires stehen.


MITTELALTERLICHE GRIMOIRES

Das wohl bekannteste Grimoire ist der Schlüssel Solomo. Ein mittelalterlicher Text, der die Herstellung von Amuletten und die Herbeirufung von Engeln und Dämonen beschreibt.

Goetia
Der erste Teil des Schlüssels Solomo ist als die Goetia bekannt. Die Goetia beschreibt die Eigenschaften von 72 Dämonen, und stellt genaue Instruktionen darüber zur Verfügung, wie diese beschworen werden können.
Seit ihrer Veröffentlichung, und speziell seit ihrer ersten Übersetzung ins englische, avancierte die Goetia in bestimmten Kreisen, die sich der dunkleren Seite verschrieben haben, zu einer der wichtigsten Schriften.
Dort wird die Goetia als Anleitungsbuch für schwarze Magie missverstanden. Man sucht den Pakt (also im qabalistischen Sinn den Kontakt mit dem Dybbuk) um persönliche Macht zu entwickeln, und vergisst dabei leider viel zu oft, dass dafür ein hoher Preis fällig wird.
Es wäre nun aber falsch daraus zu folgern, dass die Goetia ein negatives System ist. Ganz im Gegenteil – sie nimmt einen wichtigen Platz in der qabalistischen Magie ein.
Tikkum H Olahm oder das Heilen der Welt ist ein wichtiger Aspekt – vielleicht der wichtigste überhaupt. Es geht darum – nicht nur im übertragenen Sinn – das Licht in die Dunkelheit zu tragen. In sehr speziellen Formen der Theurgie wird aktiv daran gearbeitet negative Formen aufzulösen und zu transformieren.
Die goetischen Dämonen symbolisieren dabei verkörperte Aspekte der Dunkelheit. In der Goeita spricht man von 72 Dämonen, es ist kein Zufall, das die Zahl 72 mit dem Schemhamphorasch – den 72 Namen Gottes korrespondiert.
Die Arbeit mit dem Schemhamphorasch ist ein mächtiges Werkzeug, dass der Adept dazu verwenden kann, diese negativen Aspekte zu kontrollieren und zu transformieren. Ein Beispiel für eine solche Arbeit wurden von dem Golden Dawn Adepten Alan Bennett durchgeführt und kann in der einschlägigen Literatur nachgelesen werden. (Zalewski, Talismans and Evocations of the Golden Dawn, London 2002). Diese Form der Auseinandersetzung mit den goetischen Kräften ist sehr fortgeschrittene Magie und erfordert sehr spezialisierte und besonders ausgebildete Adepten.
Im Gegensatz hierzu ist jeder Versuch, dämonische Kräfte zu benutzen, um Kraft zu generieren, ein Spiel mit dem Feuer und über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt.

Moderne Theurgie
Die moderne Theurgie baut auf dem Fundament der überlieferten qabalistischen Techniken auf, hat diese aber teilweise sehr stark weiterentwickelt. Durch den initiatorischen Prozess eines echten Ordens, und den erprobten Techniken, wird der Initierte auf einem Weg der Erkenntnis begleitet und lernt graduell mit dem System seiner Tradition zu arbeiten. Die Wichtigkeit der Theurgie in der heutigen Zeit kann nicht genügend gewürdigt werden. Die im Mittepunkt stehende Transformation des eigenen Selbst resultiert in Veränderungen der eigenen Umgebung. Die Anwendung der invozierten Kraft in Heilungsarbeiten und ähnlichen Ritualen führt zu einem wachsenden Verständnis des Prozesses des Tikkun Ha Ohlam selbst, der das Zentrum der magischen Arbeit bildet.
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Autor: Frater Daleth
Quelle: Welt der Esoterik 03/08
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