Thema: Die Messe des Chaos / Messe Baphomet 18/11/2009, 3:05 pm
Die Messe "B" ist oft grundlegender Bestandteil chaosmagischer Praxis, insbesondere durch Arbeiten des Ordens der Illuminaten von Thanateros (IOT). Sie ist ein ultimativer Ritus, da der Zweck jeder Messe individuell gestaltet werden kann und auf jedes erdenkliche Ziel hin ausgerichtet sein kann, sei es Geldmagie, Egomagie, (spirituelle) Entwicklung, Waffenweihe, Heilung, ... Da Baphomet die ultimative Gottheit ist, ist er auch Herrscher über alles und damit jedem Zweck dienlich.
Wer genau ist jetzt eigentlch Baphomet? Man kennt ihn vielleicht aus den Geschichten über die Templer, die ihn angeblich als geheimen, wahren Gott angebetet haben sollen. Weiterhin findet man ihn in Berichten von Eliphas Levi. Zu ihm findet sich hier eine wie ich finde gute Zusammenfassung (Klick!)
Warum wird er in Ritualen verwendet? Hierzu heißt es im Liber Null:
Zitat :
BAPHOMET Wir können durchaus die Frage Was ist Gott? stellen, immerhin beschäftigt sie die Menschheit schon seit der Zeit, als diese zum ersten Mal überhaupt mit dem Konzept von einem Gott aufgewartet hat. Seit der Erfindung des Teleskops ist daraus ein völlig neues Spiel geworden. Würde man die Erde auf die Größe eines Sandkorns reduzieren, wäre das Universum selbst nach diesem veränderten Maßstab noch immer unvorstellbar groß. Die am entferntesten gesichteten Objekte wären dann immer noch sehr weit weg, nicht etwa nur einige Meter oder auch Meilen, sondern zig Tausende von Billionen Meilen. Unsere Welt ein Staubkorn in einem Billionen von Meilen weiten Raum! Es ist höchst unwahrscheinlich, daß das, was nach solchen Maßstäben erschafft, sich persönlich dafür interessieren dürfte, was wir zum Frühstück gegessen haben. Als Rasse haben wir erst dann damit begonnen, anmaßende Theorien über kosmische Götter aufzustellen, als wir unsere eigene neugeborene Psychologie mit den Überresten schamanischen Wissens vermischt haben. Der monotheistische Gott ist nur ein idealisiertes, überhöhtes Abbild unserer selbst oder unserer Väter oder Könige. Die Perspektive des Teleskops zeigt uns nun, daß diese Idee kindisch kleinkariert war. Kein Wunder, daß die Inquisition die Astronomen auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat. Doch bevor die Fehler des Monotheismus begangen wurden, war unsere Art bereits zu einer hochentwickelten Auffassung über die psychische Struktur unserer winzigen Ecke des Universums gelangt. Im erste Schamanischen Äon erkannten die Menschen den belebenden Geist der Lebewesen. Oft wurde er als Gehörnter Gott dargestellt, als Mann mit Geweih. Es war eine Kraft ohne Moral, und man konnte weder mit ihr feilschen, noch sie besänftigen. Durch sorgfältige Beobachtung, Meditation und durch Training war es jedoch möglich, sich selbst und dem eigenen Stamm einen kleinen parapsychischen Vorteil in einer feindlichen Umgebung dadurch zu verschaffen, daß man diese Kraft erkannte. Diese frühen paranormalen Begabungen machten in Verbindung mit einer hohen Intelligenz aus dem verwundbaren Menschen bald das erfolgreichste Lebewesen des Planeten. Die Kraft, die dies ermöglichte, wurde universell als Gehörnter Gott symbolisiert. Gehörnt deswegen, weil dies bestimmte Macht über Tiere verlieh, und ein gehörnter Mann, weil dies etwas Zusätzliches symbolisierte, das Menschen erringen konnten. Die doppelten Hörner symbolisieren die bipolare Natur einer Kraft, die sowohl gut als auch böse, licht als auch dunkel, schön als auch schrecklich war. Darüber hinaus vermittelt das Bild vom Gehörnten Gott einen Eindruck von der schrecklichen und furchterregenden Natur dieser Art von Kraft. Der Ackerbau und der Beginn des Seßhaften Lebens in Stadtstaaten leitete das Heidnische Äon ein. Der Mensch verlor den Kontakt zu vielen Aspekten dieser Kraft, die in direkter Verbindung zur Natur stand, und begann damit, alle möglichen unwahrscheinlichen polytheistischen und Mantheistischen Theorien zu konstruieren, mit deren Hilfe sein eigenes Verhalten und das seiner Umwelt erklärt werden sollte. Das Wissen zersplitterte, und Einzelaspekte der Kraft wurden als verschiedene Gottheiten personifiziert. So feierten Aberglaube und einfache Religion fröhliche Urstand. Die ursprüngliche magische Überlieferung und die magischen Fähigkeiten überlebten zwar an manchen Orten, wurden jedoch inoffizielle oder gingen sogar in den Untergrund. Im Monotheistischen Äon wurde die Religion zum vollinstitutionalisierten Instrument des Staates. Die Einzelgötter dieser Epochen waren dazu gedacht, die weltlichen und priesterlichen Mächte zu sanktionieren und ein Modell des Idealbürgers zu erschaffen. Die uralte magische Lebenskraft konnte nur schwerlich die Grundlage für diese neuen Götter abgeben. Statt dessen wurden Yahweh, Jehova, Allah und Buddha als männliche Menschenwesen definiert, die den jeweiligen Vorstellungen entsprechend idealisiert wurden. Die Magie wurde zu einer unterdrückten Tätigkeit, da die Priester der neuen Religion nicht sonderlich viel davon verstanden und nicht bereit waren, das Risiko einzugehen, sich ihr Amt von jemandem streitig machen zu lassen, der ihre bescheidenen magischen Fähigkeiten in den Schatten stellen konnte. Weil die Einheitsgötter idealisiert Kulturellen waren, wurde alles, was nicht - idealisch oder böse war, in verschiedenen Teufelsbildern zusammengefaßt. Der Gehörnte Gott der Vorzeit erschien in diesen Systemen erneut, doch diesmal als Anti - Gott. Seine Anhänger trafen sich heimlich als Hexen oder Zauberer, um ihre Magie zu praktizieren. Im Atheistischen Äon, das die führenden Kulturen der Erde gerade durchlaufen, wurde Gott zum Menschen, seiner magischen und mystischen Fähigkeiten entledigt und dafür mit physikalischer Technologie ausgerüstet. Mit Hilfe eines gewaltigen Akts selektiver Nichtwahrnehmung gelingt es den atheistischen Kulturen, die Manifestation jeder Realitätsordnung jenseits des Stofflichen nicht wahrzunehmen. Die Lebenskraft des Kosmos und der in ihnen enthaltenen Wesen entzieht sich ihren Formeln und wird zum verborgenen Gott. Im Chaoistischen Äon, an dessen Schwelle wir gegenwärtig stehen, bildet sich gerade ein neues Konzept von ( para ) psychischen Realität aus. Dieses neue Konzept entsteht gleich an mehreren Fronten zugleich. Die fortgeschrittene Quantenphysik scheint eine theoretische Grundlage für viele Phänomene zu bieten, die durch das wiedererweckte Interesse an Parapsychologie und alten magischen Praktiken erneut entdeckt wurden . neues Konzept von der In diesem neuen Paradigma kann die Lebenskraft des gesamten riesigen Universums mit Chaos. bezeichnet werden. Das ist die unbeschreibbare schwangere Leere, aus der manifestierte Existenz, Ordnung und Gestalt entspringen. Da es allgegenwärtig und nichtdualistisch ist, ist es praktisch nicht wahrnehmbar, unvorstellbar und unmöglich zu visualisieren. Beinahe jeder Versuch, etwas darüber auszusagen, wäre ein Leugnen seiner anderen Qualitäten und somit eine Lüge. Man könnte sagen, es sei chaotisch oder willkürlich, da Gestalt und Form ohne Ursache entspringen. Man könnte es als zufällig willkürlich bezeichnen, doch würde dies nur unsere positive Einstellung zur Existenz widerspiegeln, sofern wir uns die Mühe machen sollten, eine solche aufrechtzuerhalten. Man könnte sagen, daß es auf der Quanten ( hubatomaren ) Ebene operiert sowie innerhalb der Oberlieferungen unseres Seins, und sei es nur deswegen, weil wir unfähig sind, woanders mehr als seine sekundären Auswirkungen bzw. Effekte zu entdecken. Man könnte sagen, daß seine offensichtlichste Manifestation der Wandel ist. Diese recht brauchbare Definition beruht tatsächlich auf einem Trick oder einer Annäherung. Nichts, was wir erkennen können, ist wirklich statisch oder unwandelbar. Wir wären völlig unfähig, etwas gänzlich Bewegungsloses wahrzunehmen, denn es würde weder Energie abstrahlen noch den Strom der Gegenstände durch es selbst hindurch aufhalten. Chaos läßt sich besser als einziger ruhender Punkt visualisieren, sozusagen als unbewegter Beweger. Wie immer wir es auch betrachten mögen, der Urgrund allen Seins entzieht sich völlig unserem Verständnis, er ist unpersönlich und unmenschlich, launisch und kapriziös und viel zu unendlich und unbegreiflich, um beschränkten dualistischen Lebewesen, wie wir sie sind, als Gott von großem Nutzen zu sein. Es gibt einen Teil des Chaos, der in direktem Bezug zur Magie steht. Dies ist der Geist der Lebensenergie unseres Planeten. Alle Lebewesen haben eine besondere Eigenschaft, die sie von der anorganischen Materie unterscheidet. Die alten Schamanen versuchten in der Regel, diese Kraft durch den Gehörnten Gott darzustellen. In moderneren Zeiten hat sich diese Kraft in unserem Bewußtsein in dem Symbol des Baphomet erneut behauptet . Baphomet ist das (para)psychische Feld, das von der Gesamtheit aller Lebewesen auf diesem Planeten erzeugt wird. Seit dem Schamanischen Äon wurde es auf verschiedenste Weise dargestellt, als Pan Pangenitor Panphage, der Alles - Erzeuger und Alles - Vertilger, als Shiva - Kali, der schöpferische Phallus und die furchterregende Mutter, und als Zerstörer, als Abraxas, der vielgestaltige Gott, der sowohl gut als auch böse ist, als tierköpfiger Teufel des Sexus und des Todes, als böser Archon, der dieser Welt vorsteht, als Ishtar oder Astaroth, die Göttin der Liebe und des Krieges, als Anima Mundi oder Weltenseele, oder auch ganz schlicht als Die Göttin. Andere Darstellungen sind unter anderem der Adler, Baron Samedi, Thanateros oder Cernnunos, der gehörnte Gott der Kelten. Die Herkunft der Bezeichnung Baphomet. ist unklar, entstammt aber wahrscheinlich dem Griechischen Baphe -metis., Vereinigung mit der Weisheit. Götter mit baphometischen Namen und Bildern treten in gnostischen Lehren immer wieder auf. Kein Bild kann voll und ganz wiedergeben, was diese Kraft in ihrer Totalität ist, doch wird sie normalerweise als hermaphroditisches Gott/Göttin in Gestalt eines gehörnten Menschen dargestellt, der sowohl verschiedene Säugetier als auch Reptilieneigenschaften aufweist. Die Gestalt sollte auch protozoische Insektenfressereigenschaften sowie pflanzliche Symbolik beinhalten, da Baphomet der Lebensgeist alles und jeden ist, von der Bakterie bis zum Tiger. Wenn es uns jemals gelingen sollte, bewußte Maschinen zu erschaffen, sollte er auch mechanische Elemente aufweisen. Zwischen seinen Hörnern wird in der Regel eine Fackel plaziert, da sich der Geist am leichtesten als Licht visualisieren läßt. Zu dem Bild sollten auch nekrotische Elemente gehören, da es den Tod miteinschließt. Leben und Tod sind ein einziges Phänomen, durch das sich die Lebenskraft ständig Reinkarniert. Den Tod abzulehnen bedeutet auch, das Leben abzulehnen. Die Zellmechanismen, die das Leben ermöglichen, machen auch den Tod unausweichlich, essentiell und wünschenswert. Alle Religionen, die den Tod ablehnen oder leugnen, sind im Kern lebensfeindlich eingestellt. Fürchtet euch nicht, ihr ward und werdet sein Millionen von Dingen, alles, was ihr erleiden müßt, ist der Verlust der Erinnerung. Die sexuellen Aspekte des Gotts /der Göttin Baphomet werden stets betont, weil die Sexualität das Leben erzeugt und ein Maßstab für die Lebenskraft oder die Vitalität ist, wie immer sie auch ausgedrückt werden mag. Der Geist der Lebenskraft ist der Geist der dualen Ekstase, der Zeugung und des Wiederaufgesogenwerdens, des Sexus und des Todes. Schöner und schrecklicher Gott des schwebenden Falkens, Gott des emporschiebenden Keimes, Gott der vereinten Liebenden, Gott des wurmzerfressenen Kadavers, Gott der erschrockenen Hasen, Gott der wilden Jagd, die den Wald in wahnwitziger Freude durcheilt! Invoziert diesen Gott mit wilden, ungehemmten Liebesspielen und mit Wein und seltsamen Drogen, die die Vitalität und die Imagination durchpulsen und steigern. schließlich führt euer eigenes erheitertes Bewußtsein zur Vereinigung mit diesem Gott durch tiefste Konzentration und Visualisation dann herrscht ihr über die magische Lebenskraft, zum Guten wie zum Bösen. Oh, komm herbei in gehörnter Majestät als Kraft der Luft und verleihe uns die Macht der Windsicht und der Windsprache! So gut wie sämtliche Mythologien enthalten Oberlieferungen über primitive reptilische Energien, die noch älter sind als die Götter selbst. So finden wir in vielen Kosmologien verschiedene leviathan ähnliche Schlangen, die das Universum umschlingen oder taimatgleiche, chaotische Drachen, aus denen die Existenz entspringt. Die Götter werden häufig dargestellt, wie sie diese reptilischen Kräfte getötet oder gefangengenommen haben, oder man zeigt sie im ständigen Kampf darum, sie zu unterwerfen. Beinahe alle diese Dämonen werden als teilweise tierisch dargestellt, und die Mehrzahl von ihnen besitzt reptilische Züge. Es wurden schon viele raffinierte aber unrichtige Vorschlage gemacht, wie diese überall Zu findende Darstellung ursprünglicher oder böser Kräfte durch reptilische Symbole zu erklären sei. Es stimmt zwar, daß Schlangen dem Phallus ähneln, doch bei den meisten vierbeinigen Reptilien ist dies nicht der Fall. Es stimmt auch, daß manche Schlangen durch Häutung den Eindruck ständiger Selbstverjüngung erwecken, doch schon eine oberflächliche Betrachtung führt jeden Beobachter zu dem Schluß, daß Schlangen deswegen noch längst nicht unsterblich sind. Manche große Reptilien stellen ganz gewiß eine Gefahr für das leibliche Wohlergehen dar, doch die schrecklichen Dinosaurier waren schon lange ausgestorben, bevor es Menschen gab. Wenn wir tatsächlich Ur - Erinnerungen an Kämpfe mit furchterregenden Tieren besäßen, dann wären solche Tiere so gut wie ausschließlich Säuger, Mammuts, Bären, Auerochsen und Großkatzen gewesen. Nein, es muß noch eine tiefergehendere Verbindung zwischen dem Menschen und dem Drachen geben, um die universelle Verbreitung dieses Kulturmythos zu erklären, der sich selbst in solchen Ländern findet, in denen es nur wenige spektakuläre Reptilienarten gibt. Der Drachen unserer Mythologien ruht in unseren eigenen Köpfen. Die Evolution hat uns drei Gehirne beschert. Anstatt das Gehirn bei jedem Evolutionssprung völlig neu zu strukturieren, wurden einfach nur neue Teile hinzugefügt, die neue Funktionen wahrnehmen sollten. Der jüngste Teil unseres Gehirns ist es, der uns zu einzigartigen Menschen macht. Nur bei Affen findet sich Vergleichbares. Der nächstältere Teil ist etwas, was wir mit allen Säugetieren gemeinsam haben. des Gehirns wird von den Säugetieren uns Menschen eingeschlossen mit den Reptilien geteilt. Im Schädel eines Menschen leben ein Mensch, ein Wolf und ein Krokodil. Der primitivste Teil Alle Drachen, Schlangen und schupppigen Dämonen unserer Mythen und Albträume sind reptilische Atavismen, die aus den ältesten Teilen unseres Gehirns entspringen. Die Evolution hat diese Ur - Verhaltensmuster nicht ausgelöscht, sondern lediglich unter einem Haufen neuer Modifikationen begraben. Deshalb unterdrücken die Götter der Mythologie auch als Vertreter des menschlichen Bewußtseins die Titanen und Drachen des älteren Bewußtseins. Die Überlieferungen der Magie haben uns eine Reihe von Techniken erhalten, mit deren Hilfe die schlafenden Drachen und Wölfe des älteren Gehirns geweckt werden können. Wenn die ätherischen Kräfte des Körpers nach oben in die Schädeldecke des Menschen gelenkt werden, werden als erste Gehirnteile die reptilischen Schaltkreise aktiviert. Deshalb wird in der östlichen Esoterik auch das Erwecken der Schlangenkraft als Emporsteigenlassen der Kundalini bezeichnet. Da sie sich der Gefahren dieser Technik bewußt waren, haben die östlichen Magier darauf beharrt, daß die Kundalini nicht dort verbleiben dürfe, sondern in die höheren zerebralen Zentren gelenkt werden muß . Die älteren Gehirnzentren lassen sich auch durch intensive Erregungszustände oder durch meditative Ruhe aktivieren. Die Gnosis kann auf diese Ebene gelenkt werden, indem man sich in der gewünschten Tiergestalt visualisiert und Sigillen benutzt, um die unterbewußten Verhaltensprogramme damit zu erreichen. Der Drachengeist findet seine magische Anwendung in der Erschaffung mächtiger und ziemlich fieser Dämonen, sowie bei der Projektion von Bezauberungen ähnlicher Art. Die Programme des reptilischen Bewußtseins erstrecken sich nicht auf Mitleid, sie bewirken und beinhalten lediglich genug Weitsichtigkeit, um Jagen, Töten, Fressen und Fortpflanzung zu gewährleisten. Gesellschaft und Religion sind darum bemüht gewesen, den Drachen und den Wolf ständig unterdrückt zu halten, mit Ausnahme jener Perioden, in denen es ihnen gefiel, Krieg zu führen. Für den Magier stellen diese atavistischen Kräfte eine Quelle persönlicher Macht dar. Deshalb wird Baphomet, der Gott der Magier, häufig als aus menschlichen, Säugetier und schlangenhaften Elementen bestehende Gestalt dargestellt, wie viele andere schamanische Götter auch.
In Ritualen ist Baphomet besonders für seine "energische" Energie bekannt. Eine Messe "B" verläuft selten in ruhiger Umgebung mit einer Andacht und einer netten Verabschiedung. Baphomet liebt es die Energie die ihm innewohnt auch herauszulassen. Daher gehören Tanz, Getrommel, Singen, Schreie, Lärm allgemein, alles Wilde in ein Ritual mit ihm. Dennoch tritt er meißt anders auf als erwartet und zeigt einem immer wieder ein neues Gesicht. Daher sollten für Rituale/Messen mit ihm für genug Sakrament, Kerzen, evtl. rhythmischer und düsterer Musik, sowie verständnisvolle Nachbarn eingeplant werden.
Baphomet steht als Wesenheit zwar hinter dem magischen Pakt des IOT, dennoch ist es für jeden anderen genauso möglich, mit ihm in Ritualen oder Messen zu arbeiten. Dennoch bleibt er meißtens eher chaosmagisch-orientierteren Personen vorbehalten.
Die "tradidionelle" Durchführung der Messe "B", wie sie von Pete Carroll erfunden wurde findet ihr hinter diesem Link, welcher original aus dem Liber Null kopiert ist. (Klick!)
In dem schon angesprochenen Buch "Liber Nahash" befindet sich eine etwas längere, aber wie ich finde "messenähnlichere" Version der Chaosmesse. Diese wurde um noch einen zusätzlichen barbarischen Anrufungsteil erweitert, der vor der henochischen Anrufung ("Ol sonuf varo...") vorgetragen wird.
Olo Shalaleh gorkom sartah arka, Natrah Anon Mor selektar, mor selektar, mor selektar Gorkorm selektar aku Mor selektar, mor selektar, mor selektar Arkantja Sartah arka. Nachib Nashahe dir Storeze. Nachib Drakon Shalaleh Nachib masud Santar aku Shigur dir gorkom Zee Kahi elila Dir Nashahe Vilay ashta.
(Übersetzung: Das große Chaos, die formlose Macht, Urquell der Lebenskraft. Ich rufe dich an Verleihe mir deine Macht. Ich bin der Schöpfer, der Zerstörer. Ich bin der Drache des Chaos, erschaffen aus dem Nichts, ursprünglich und ohne Form tue ich meinen Willen und erschaffe ich mich immer neu.)
Auch eine wie ich finde, sehr gelungene Hymne an Baphomet lässt sich dort nachlesen:
Ich bin Baphomet, Herrscher der Unterwelt und der Finsternis. DIe dunkle Flamme der Erkenntnis ist, was ich bringe. Mein sind die Sterne, Mein ist die Erde, Mein ist der Kosmos, Mein ist die Freude, Mein ist das Leid, Mein ist die Schöpfung, Mein ist der Tod, Mein ist die Wiedergeburt, Entstanden aus dem Nichts. Seit Anbeginn der Zeit existiere ich, zu geleiten die Menschen: BAPHOMET
Diese Teile können je nach Geschmack an beliebiger Stelle in die Messe eingefügt werden.
Achja, genaue Abläufe für eine Messe "B" können "möglicherweise" nie genau vorher festgelegt werden, denn Baphomet hat Humor und mag es auch mal ein wenig aus dem Rahmen zu fallen oder ganz unvorhergesehene Dinge zu tun. Des Weiteres ist er ein Gott des "Tuns", also kein Gott von "ich hätte vielleicht gern.... eventuell.... och ich würde gerne...". Von daher ist das wichtigste bei der Messe "B" wohl der Willenssatz mit der Absichtserklärung.
Gefarhrenpotenzial: Ein in Ritualen nicht zu unterschätzender Faktor. Generell lässt sich bei der Chaosmesse jedoch folgendes sagen: Ist der oder die Durchführende halbwegs geübt in der Magie, besitzt er eine stabile und gesunde Psyche, dann ist die Messe "B" grundsätzlich nicht gefährlich (Ausnahmen gibt es immer). Baphomet ist kein Gott, der den Menschen schlecht gesinnt ist, im Gegenteil. Er liebt das Feiern, die Eimer Wasser die das Fass zum überlaufen bringen, die Aktivität, Bewegung, Spaß, Freude und noch viele Ü18-Geschichten. Er würde sich selbst ins eigene ultimative Fleisch schneiden, wenn er sich selbst die Möglichkeit nehmen würde, sich zu manifestieren. Für Invokationseinsteiger würde ich ihn vielleicht doch nicht direkt empfehlen, da sein oft wildes Temperament einem auch erst einmal einen kleinen Schrecken einjagen kann.
Am besten verlaufen die Rituale in größeren Gruppen, doch alleine funktionieren sie genauso gut. In einer Gruppenarbeit habe ich schon erlebt, wie Baphomet von einer Person auf eine andere übergesprungen ist, dann immer von einer Person zur anderen und wir am Schluss sogar zwei Baphometen hatten, die sich gegenseitig leicht gekäbbelt hatten. Anschließend sah unser Tempelraum aus wie sau, weil JEDE Flasche die wir geöffnet hatten auch ohne vorheriges Schütteln (und sogar mit kohlensäurefreiem Inhalt) übergelaufen ist. Tjaaajaaa... er gute alte Bapho...
Baphomet ist eine Gottheit der Vereinigung aller Gegensätze und man kann ihn auch durchaus eher weiblich erleben. Ich habe mich in dem Thread jetzt an der männlichen Form orientiert, weil man ja auch "der Baphomet" sagt. Ist mal wieder so ein Fall wo man merkt, wie begrenzt doch die menschliche Ausdrucksfähigkeit eigentlich ist...
Vielleicht wäre diese von mir erstellte Anrufung für ein gemischtes Baphomet ja mal ne interessante Abwechslung:
Oh Baphomet, oh du Vereinigung des Lebens und des Todes, du Hervorleuchten und Verlöschen von Licht und Schatten, du Aufblühen und Verwelken von Samen und Frucht, du formlose Leerheit, du leere Form, ich/wir rufe/n dich an! KANACHETA! KANACHETA! KANACHETA (Baphomet! Baphomet! Baphomet!) BONCHA WEVEG KANACHETA (Befreie dich Baphomet!) CLAQUORIO FIACOPA CUNGEVAAB (Beeile dich den Äther durchdringend zur Verfolgung des Großen Werkes!) RECEB WADOCHASAG UDINBAK NOBO (Komme und bringe Chaos auf die Erde!) VAWEJ CUDTEC MALACA OBDAXAZONGAGA BUJOB (Gott und Göttin des unbeschreiblichen höchsten Chaos ethülle dich!) ZASAS ZASAS NASATANATA ZASAS (kann nicht übersetzt werden)
Wäre vielleicht ja ne Alternative. (?)
P.S.: Denkt daran: Mit "Chaos" ist NICHT der Gegenpol der Ordnung gemeint, sondern die schöpferische und destruktive Energie, die zerstört und ständig neu hervorbringt, im Grunde DIE Energie des Universums. Mehr dazu z.B. im Liber Null.